Mount Rinjani

Tag 1 

Nach einer kurzen Nacht ging es morgens um 5:00 Uhr los. Wir wurden von einem Fahrer abgeholt. An einigen anderen Hotels wurde ebenfalls Halt gemacht und weitere Mitstreiter wurden eingesammelt. Zusammen fuhren wir zum  2 Stunden entfernten Treffpunkt an dem wir unser Gepäck deponieren konnten und den Rest unserer Gruppe kennen gelernt haben. Insgesamt waren wir zu 9. Außer die zwei Engländer alles deutsche. Zwei Studentinnen, 1 Pärchen aus Erlangen/Nürnberg und ein Polizist aus Braunschweig. Eine gute Truppe. Noch vor dem Aufbruch entstand eine kurze Aufregung. Unser englischer Kollege wurde am Tag zuvor von etwas gebissen und er hatte einen dicken roten Striemen vom Handgelenk bis in die Ellenbeuge. Schwester Yvonne diagnostizierte einen Verdacht auf Blutvergiftung, so wurde kurzerhand noch ein Zwischenstopp, beim nächsten Arzt eingelegt und eine Ladung Antibiotika eingepackt. Endlich in Sembalun angekommen musste man sich als Wanderer registrieren und konnte sich an einem 3D Modell die Wanderroute ansehen. Nachdem sich alle eingetragen hatten und unser Guide Mursan sich vorgestellt hatte, ging es los. Da wir keine zwei kleinen Rucksäcke dabei hatten, wurde ein großer verwendet, er sollte in den nächsten Tagen Christians neuer bester Freund werden. Der Startpunkt liegt auf 1156 Meter. Voll Motiviert starteten wir. Es ging die ersten Meter durch ein Stückchen Regenwald. Angeführt von Nora und Susi legte unsere Gruppe ein ordentliches Tempo hin. Es ging über Stock und und Stein und eigentlich immer nur bergauf. Nach ca. 2 Stunden gab es dann die erste Pause und unsere Porta (Kurzform für Transporter), hatten uns eine leckere Nudelsuppe mit Reis gezaubert. Die Porta schleppen ca. 25kg verteilt auf zwei Körbe, die an einer Bambusstange befestigt sind auf der Schulter. Sie begleiten uns den ganzen Weg. Gestärkt fühlten wir uns bereit für das nächste Teilstück, welches es nochmal in sich hatte. Es ging hoch auf 2639 Meter. Der Untergrund war steinig und sehr steil. Gegen Ende war allen der Kräfteschwund deutlich anzumerken. So das Team Hasi das Ende der Gruppe bildete. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit waren wir dann endlich am „Crater Rim Camp“. Von diesem hatte man, wenn die Wolken weggezogen waren einen Blick auf den „Segara Anak See“.  Hier kollabierte Nora, so dass Sr. Yvonne schon wieder zum Einsatz kam. Nach einer kurzen Bewusstlosigkeit, war alles wieder im Lot. Auf medizinische Hilfe hätte man hier lange warten müssen. Kurz nach uns waren dann auch die Porta mit dem Material da und schnell wurden die Zelte (die aussahen als hätte man sie beim letzten Rock am Ring vergessen) aufgebaut, inklusive einem Toilettenzelt. Dies besteht aus vier Stangen, die mit Stoff ummantelt sind, und indem ein Loch im Boden geschaufelt wurde. Im Zelt konnte man dann endlich aus den nass geschwitzten Klamotten raus. Aufgrund der Kälte, es war mittlerweile sehr windig, entschlossen wir uns kurzerhand einfach im Zelt zu bleiben. Das Abendessen wurde kurz vorm einschlafen serviert, es gab Reis mit Gemüse und Hähnchen, dazu einen Tee. Yvonne war sofort im Land der Träume während Christian sich auf der dünnen Isomatte,  im stinkenden Schlafsack von links nach rechts gedreht hat, und kaum ein Auge zu bekam. Schwerwiegend kam hinzu dass das Zelt für Ihn einfach 10 cm zu kurz war.  

Tag 2

Um 02:30 Uhr gab es dann einen Tee und Plätzchen. So konnte die Gipfelbesteigung starten. Yvonne hatte sich trotz der Strapazen des Vortages dazu entschlossen, die Besteigung des Gipfels zu versuchen. Laut Musan sollte das erste Stück schwer sein, danach sollte ein einfaches Stück folgen, bevor es vor dem Gipfel, nochmal zum Finalen Aufstieg schwer werden sollte. Insgesamt dauerte die Besteigung 3 Stunden, damit man zum Sonnenaufgang oben ist. Das erste Stück dauerte ca 40 Minuten. Der Untergrund bestand aus grober Lava und es gab durch den Bewuchs am Rand etwas Halt. Das Mittelstück ging auf dem Kraterrand entlang mit relativ wenig Steigung und man kam voran. Ohne Frühstück im Bauch ließen die Kräfte schon wenig nach. Zum richtigen Zeitpunkt kam Mursan mit Schokoladenkeksen vorbei. Diese wirkten für Yvonne wie Spinat für Poppey. Leider hielt der Effekt nicht ewig. Der Weg wurde steiler und der Untergrund immer feiner. Man bekam kaum mehr halt, zwei Schritte ging es vorwärts und einen rutschte man wieder zurück. Yvonne stand mehr als einmal davor abzubrechen und umzudrehen. Für dieses Stück Weg, brauchten wir von der Zeit her das doppelte, wie bis dahin. Gerade pünktlich zum Sonnenaufgang, erreichten wir den Gipfel auf 3726 Meter. Entspannt konnten wir diesen dann genießen. Nachdem wir zahlreiche Fotos gemacht haben und den wunderschönen Blick über den Berg genossen hatten, ging es zurück zum Camp. Den Berg konnten wir runter rutschen. Im Camp erwartete uns ein Frühstück und eine kurze Verschnaufpause, bevor es weiter ging. Das nächste Ziel sollte der „Segara Anak See“ sein, mit seinen heißen Quellen. Steinig, im Sinne von klettern, ging es diesmal Bergab auf 2000 Meter. Man merkte beim gehen deutlich die Anstrengung der Gipfelbesteigung in den Beinen. Entlohnt wurden wir dafür in den heißen Quellen. Hier konnten wir die Muskeln entspannen und den Akku wieder aufladen und uns ein wenig reinigen. Im Anschluss gab es noch eine üppige Mahlzeit. Ein gelbes Gemüsecurry. Dies war auch nötig, denn ein ähnlich steiniger Weg bergauf 2641 Meter, sollte uns zu unserer Schlafstätte bringen. Am Ende der Kräfte kamen wir im „Senaru Crater Rim Camp“ an. Unsere Porter waren bereits dort und haben den Zeltplatz aufgebaut. Direkt haben wir unsere Zelte bezogen und Christian ist im größeren Zelt, was er sofort nach Ankunft klar gemacht hatte, eingeschlafen. Durch das Abendessen wurden wir nocheinmal geweckt. Es gab Chili-Reis mit Hähnchen. Mit vollem Magen ließ es sich noch besser schlafen. Die Nacht war etwas unruhig es war sehr windig und eine große Gewitterwolke, ist Gott sei dank, an uns vorbei gezogen. Denn Regen hätte das Zelt mit Sicherheit nicht ausgehalten. Durch den Sturm ist ein anderes Zelt (unseres von der vorherigen Nacht), zu Bruch gegangen. 

 

Tag 3   

Am Morgen wurden wir vom Frühstücksdienst geweckt. Wir öffneten das Zelt und wurden mit einem fantastischem Ausblick belohnt. Wir konnten über das gesamte Tal blicken und am Bildrand waren die Wolken noch unter uns. Da Abends die Wolken die Sicht verhinderten, hatten wir nicht mit solch einem Anblick gerechnet. Gut gelaunt, weil es heute nur noch bergab ging, machten wir uns auf die letzte Etappe. Zu Beginn war es eher staubtrocken. Man rutschte ständig weg. Nach ca 1 Stunde wechselte das Terrain und wir gingen durch einen richtigen Dschungel. Hier ging es über lehmigen Boden und unzählige Wurzeln immer weiter abwärts. Nach insgesamt 4 Stunden, gab es dann die letzte Mahlzeit, Mie Goreng, auf einer Lichtung. Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung bis wir unseren Zielpunkt in Senaru auf 601 Meter erreichten. Schnell das Gepäck eingesammelt und weiter ging es im Auto nach Kuta. 

In Kuta mussten wir erstmal unsere Unterkunft finden. Glücklicherweise erreichte unser Fahrer noch rechtzeitig jemanden von dort und musste uns somit nicht einfach im Stadtzentrum absetzen, sondern lieferte uns direkt vor der Tür unserer Villa ab. Hier wurden wir freundlich empfangen und machten erstmal einen Rundgang. 3 Schlafzimmer und 3 Badezimmer, da hätte man durchaus noch wen unterbringen können. 

Nach der Inspektion der Räume haben wir uns erstmal gründlich gewaschen, wir hatten noch den halben Rinjani an uns kleben. Nachdem alle Blasen und Wehwehchen versorgt waren,  ging es mit dem Roller ins Zentrum. Hier gab es auch mal was anderes, wie Quellwasser zu trinken.

Der Trekk war für Christian anstrengend, denn er hat die ganze Zeit den Rucksack getragen. Yvonne war zwei mal kurz vorm weinen und würde es niemals mehr nocheinmal machen und auch niemandem empfehlen. Wir haben ein paar nette Leute kennen gelernt und einige schöne Momente genossen. Ansonsten war es einfach nur hart.

 

 

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